Umsatzsturz und Entlassungen: Weltmarktführer Weber Schraubautomaten setzt auf neue Führung

Die Weber Schraubautomaten GmbH sieht sich massiven wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Um das Unternehmen durch die Krise zu navigieren, wird nun eine Doppelspitze eingesetzt.

Probleme bei Weber Schraubautomaten

Wolfratshausen – Als Weltmarktführer in der Entwicklung und Herstellung von Maschinen und Systemen zur Schraubautomation steht die Weber Schraubautomaten GmbH, wie bereits berichtet, vor erheblichen Schwierigkeiten. Die Aufträge aus der Automobilindustrie, die etwa 75 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten, sind um rund 30 Prozent eingebrochen – was einem Verlust von etwa 22 Millionen Euro entspricht. Geschäftsführer Felix Kleinert erklärte Ende Oktober gegenüber unserer Zeitung, dass betriebsbedingte Kündigungen „nicht zu vermeiden sein werden“.

Wechsel in der Unternehmensführung

Die Antwort auf diese Krise ist die Einführung einer neuen Doppelspitze: Michael Paul (37), der bisher als kaufmännischer Leiter tätig war, wird am 1. Januar die Position des Chief Financial Officer (CFO) übernehmen.

Im August gab es bereits einen Führungswechsel, als der langjährige Geschäftsführer Karl Bujnowski seinen Posten räumen musste. Weber-Pressesprecher Benedikt Burger bestätigte diesen Wechsel in einem kurzen Statement und erklärte, dass Bujnowski „mit sofortiger Wirkung“ nicht länger Geschäftsführer sei. Kleinert, der seit über 17 Jahren im Beirat des Unternehmens engagiert ist, stellte fest, dass „strukturelle Probleme“, vor allem in Bezug auf die Kosten, lange ignoriert wurden.

Maßnahmen zur Stabilisierung

In der Mitte des Oktobers erfuhren die etwa 380 Beschäftigten am Hauptstandort in Wolfratshausen von den bevorstehenden Arbeitsplatzabbauten. Kleinert und Betriebsratsvorsitzender Kenan Hrustanovic gaben an, dass bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres am 31. März 2026 Sofortmaßnahmen greifen sollen. Geschäftsführer Kleinert stellte klar, dass „in begrenztem Umfang“ betriebsbedingte Kündigungen notwendig sein werden.

Zukunftsstrategien der neuen Führung

Die neue Doppelspitze Kleinert und Paul ist beauftragt, in Wolfratshausen „strategisch notwendige Weichen“ zu stellen und „wichtige strategische Prozesse voranzutreiben“, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Paul wird in seiner Rolle als Finanzchef für die Fortführung einer soliden Investitionspolitik verantwortlich sein. Pressesprecher Burger betont, dass Weber ein „klares Signal“ für Auftraggeber und Partner senden möchte: „Marktkenntnis und Innovationskraft sowie Vertrauen und Kundennähe“ werden die künftige Zusammenarbeit in allen Regionen prägen, in denen das Unternehmen tätig ist.