
Wissenschaftler aus Norddeutschland haben erstmals beobachtet, wie Ratten fliegende Fledermäuse jagen – und sie erfolgreich fressen. Die Entdeckung, die zwischen 2020 und 2024 gemacht wurde, überraschte Biologen, die betonen, dass das Verhalten der Nagetiere ihre außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit und ihren wachsenden Einfluss auf städtische Ökosysteme zeigt. Die Forscher warnen auch vor dem Risiko der Übertragung gefährlicher Krankheitserreger zwischen den Arten.

Die Beobachtungen wurden in Bad Segeberg und Lüneburg durchgeführt – Lebensräumen von Rotfledermäusen und Nattererfledermäusen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Ratten zwei Hauptstrategien zur Jagd auf Fledermäuse anwendeten: Sie schlichen sich an ruhende Tiere heran und fingen vorbeifliegende Fledermäuse. Die zweite Jagdmethode wurde erstmals wissenschaftlich dokumentiert.

Die Wissenschaftler erklären, dass die Ratten während der Jagd auf ihre Hinterbeine standen, sich mit ihren Schwänzen im Gleichgewicht hielten und mit ihren Vorderpfoten fliegende Fledermäuse fingen. Einige Tiere töteten die gefangenen Fledermäuse sofort mit einem Biss.
Die Forscher wiesen auch auf die potenziellen Gefahren hin, die mit dem Austausch von Krankheitserregern zwischen Ratten und Fledermäusen verbunden sind. Es wurde betont, dass solche Interaktionen zur Verbreitung von Krankheiten führen können, die nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen gefährlich sein können.
Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Anpassungsfähigkeit von Ratten in städtischen Umgebungen und unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen zu ihren Auswirkungen auf Ökosysteme.
